Zeiler Baudenkmäler

Ensemble "Zeiler Marktplatz"

  • Marktplatz

    Die "Gute Stube" der Stadt Zeil

  • Fachwerk

    Blick von der Oberen Torstraße Richtung Kirche

  • Fachwerk-Marktplatz

    "Bürgermeister-" und Pfarrhaus

  • Weihnachtsmarkt Fachwerk

    Am Weihnachtsmarkt

  • Fachwerk, Frohsinn, Frankenwein

    Beim Weinfest

  • Marktplatz Obelis

    Marktbrunnen mit Obelisk (Mitte 1930er Jahre, Quelle: ZiaB, S. 23)

  • Marktplatz Fachwerk verputzt

    Anfang des 20. Jh.: Fachwerk unter Putz. Am Rathaus Fachwerk und Steinquaderung auf Putz aufgemalt! (Quelle: ZiaB, S. 17)

Zeiler Marktplatz: Fachwerk, Mittelalter und Barock

Das Gelände rund um den heutigen Marktplatz gilt als Keimzelle der um das Jahr 1018 erstmals erwähnten Ansiedlung "Zilin". Seinen Namen verdankt der Platz den Jahrmärkten, die hier durch Erlass des Königs Wenzel ab 1397 abgehalten werden durften - zuerst drei, später vier (dazu zwei Viehmärkte). Zeil besaß nun also das Marktrecht. Ob der Ort auch schon vollumfänglich eine Stadt war, ist umstritten. Das älteste Gebäude am Marktplatz ist das Rathaus, dessen massive untere Geschosse im 14. Jahrhundert entstanden, und das im Jahr 1540 durch Fachwerkgeschosse aufgestockt wurde. Die anderen Gebäude stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wobei die ganze Westseite nach einem Brand im Dreißigjährigen Krieg in Fachwerkbauweise neu errichtet worden ist. Die beiden palaisartigen, repräsentativen Bauten (Marktplatz 9 u. 10) auf der Ostseite entstammen dem Spätbarock und frühen Klassizismus.
Bis 1713 gehörte der obere Teil des Marktplatzes hinter dem Rathaus noch zum Kirchplatz. Dann wurde der dort liegende Friedhof im Zuge des Kirchenneubaus aufgelassen. Von 1824 bis 1936 bestimmte ein monumentaler Brunnen den Platz.

Eidloth

Nach Norden ansteigend und spitz zulaufend liegt der Marktplatz am Kreuzungspunkt des Hauptstraßennetzes im Altstadtkern. Erst nach Auflassung des Friedhofes um die Kirche erhielt der Platz seinen heutigen Umfang. Während die nordwestliche Platzwand von reich gestalteten trauf- und giebelständigen Fachwerkhäusern des 16./17. Jahrhunderts gebildet wird, entstand die sich vorwölbende Häuserzeile zwischen Oberer Tostraße und Hauptstraße erst nach Zerstörungen während des 30-jährigen Krieges. In spannungsreichem Kontrast zu den gegenüberliegenden Fachwerkfassaden stehen das Rosenbachsehe Stadtpalais und das ehemalige Gasthaus "Grüner Baum", das heutige Pfarrhaus, aus dem 18. Jahrhundert. An exponiertester Stelle erhebt sich, auf drei Seiten freistehend der imposante Fachwerkbau des gotischen Rathauses mit dem Pranger, seinerseits überragt von der Stadtpfarrkirche St. Michael. Bis 1936 gab ein monumentaler Marktbrunnen von 1824 dem Platz Mitte. Heute bestimmen ausschließlich parkende Autos das Platzbild.(Quelle: ASZ, S. 37-38)

Leisentritt Spaziergang

Der Marktplatz könnte auch Wenzelsplatz heißen: 1397 hat der böhmische König Wenzel der Stadt Zeil das Marktrecht verliehen. Dieser Platz ist Zeils "gute Stube". Leider ist aus dem einstigen Marktplatz nunmehr fast gänzlich ein Parkplatz geworden. Die Verantwortlichen der Stadt suchen nach Möglichkeiten, Freiräume für die Bürger und Gäste vor der einmaligen Fachwerkkulisse zu schaffen. (Quelle: Ein Spaziergang durch Zeil, S. 9)

Chronik Stadt Zeil

Gelegentlich der Neupflasterung des Marktplatzes im Sommer 1968 wurde versucht, irgendwelchen bezeichnenden Nachlass aus der Zeit des Großhofes aufzufinden. Leider gab der nur in geringer Tiefe abgeräumte Boden lediglich etwas spätmittelalterliches Gescherbe und verschiedenste Menschen- und Tierknochen wohl aus ebendieser Zeit preis. Brandspuren zu Füßen der Häuser, welche den Platz nach Westen hin begrenzen, sind Schäden während des Dreißigjährigen Krieges zuzurechnen. Auch die Überprüfung der wenigen wieder geöffneten Leitungsgräben und Abflussschächte blieb erfolglos. (Quelle: CHR Bd. 1, S. 29)