Zeiler Baudenkmäler

Ziegelanger

  • Ziegelanger

    Luftbild 2007

  • Ziegelanger

    Luftbild (nach 1956)

  • Ziegelanger

    Blick auf Dorf und Maintal (nach 1956)

Hans Brech - Ziegelanger

Erstmals erwähnt wurde der Ort im Jahr 1348, also im selben Jahr wie Schmachtenberg. Hermann Mauer nimmt in seiner Chronik allerdings an, dass die eigentliche Gründung schon um 1200 erfolgt sein könnte, als überall im Land die reichen Grundherren Neuansiedlungen veranlassten.

Mauer führt die Herkunft des Namens "Ziegelanger" auf eine angebliche Ziegelei zurück, deren Reste 1975 bei Kanalisationsarbeiten südlich der Straße gefunden wurden. Weitere Belege über eine solche Ziegelei gibt es nicht. Klar ist, dass Mitte des 14. Jahrhunderts Ziegelanger bereits um die 100 Einwohner hatte, was tatsächlich auf eine länger zurückreichende Siedlungsgeschichte schließen lässt.

Eine eigene Kirche besaßen die Ziegelangerer bis Mitte des 20. Jahrhunderts nicht. Für den sonntäglichen Kirchgang mussten sie nach Zeil. Dort wurde auch Recht gesprochen, selbst bis hin zu schweren Straftaten. Laut Mauer war dabei auch immer ein Schöffe aus Ziegelanger anwesend.

Um 1700, als sich nach Bauernaufständen, Hexenwahn und Dreißigjährigem Krieg die Verhältnisse allmählich gebessert hatten, gründete man zusammen mit Schmachtenberg eine erste Schule. Standort war Ziegelanger, aber wo genau ist nicht bekannt. Aus ungefähr derselben Zeit stammen auch die beiden Ziegelangerer Baudenkmäler (Hausnummern 3 und 16).

Erst 1956 bekam Ziegelanger eine eigene Kirche. Die bisher eigenständige Schule ging allerdings 1968 in der bestehenden Verbandsschule Zeil auf. Die Schulkinder wurden fortan mit dem Bus hin- und hertransportiert. Im Jahr 1971 gab Ziegelanger auch seine politische Unabhängigkeit auf und ließ sich im Zuge der Gebietsreform nach Zeil eingemeinden.