Zeiler Baudenkmäler

Stadtmauer Abschnitt Südost (zwischen Entenweidgasse und Altach)

  • Durchgang zur Altach

    Moderner Durchgang zur Altach (mit alten Wehrbögen)

  • Durchgang zur Altach

    Durchgang zur Altach, Außenseite

  • Private Durchgänge

    Private Durchgänge (Nähe Lange Gasse)

Stadtmauer Südost (Entenweidgasse - Lange Gasse)

Noch sehr gut erhalten sind Teile dieses Stadtmauerabschnitts. So sind im vorderen Bereich, an der Gabelung der Entenweidgasse, noch Reste des Wehrgangs erhalten. Auch die Höhe der Mauer dürfte dem Originalzustand nahekommen. Die dort befindliche Fußgängerpforte wurde erst in neuerer Zeit angelegt und führt zwischen Gärten hindurch zur Altach. Weiter nördlich gibt es ältere Durchgänge zu Privatgrundstücken. Bereits 1699 wurde das Haus Lange Gasse 16 von außen an die Stadtmauer gebaut, gleich neben dem Unteren Tor - ein Beleg für die frühe Expansion der Stadt Richtung Osten.

Möglicherweise verlief ursprünglich (ab 1379) der ganze östliche Teil der Stadtmauer weiter westlich, nämlich entlang der heutigen Entenweidgasse und Unteren Heppengasse (oder wurde zumindest dort geplant bzw. begonnen). Falls dem so war, so hat man doch spätestens ab den 1390er Jahren die Südost-Stadmauer so gebaut, wie sie heute verläuft. Ein Grund könnte das starke Anwachsen der Bevölkerung sein, das eine Erweiterung der Stadtgrenzen Richtung Altach notwendig machte. So oder so ist die ganze östliche Mauer der älteste Teil der Stadtmauer, was dendrochronologischen Befunden aus den Jahren 1392 und 1395 zu entnehmen ist. An den anderen Seiten der Stadtmauer stammen früheste archäologische Belege erst aus den Jahren 1425 und 1438. Man scheint sich also insgesamt sehr viel Zeit gelassen zu haben.

Mauer Chronik Zeil

Achtung: Die hier wiedergegebene Textpassage entstammt der Zeiler Stadtchronik aus dem Jahr 1971 und entspricht nicht mehr dem heutigen Forschungsstand!

Das zu Wohnzwecken eigentlich nicht besonders geeignete Gelände dicht östlich der alten Stadtmauer mußte wegen starker Bevölkerungszunahme bebaut werden. Bodenaufschüttungen (etwa in Verbindung mit einer Vertiefung und Verbreiterung des nördlichen Trockengrabens) schufen die Voraussetzung, dass das neu gewonnene Gelände besiedelt werden konnte. Weil aber die Neubürger hier des Schutzes einer Mauer auch teilhaft sein wollten, wurde der bisherige Ostmauerzug abgebaut und mit Hilfe des gewonnenen Quadermaterials in größerer Bachnähe wieder errichtet. Auf diese Weise konnte die Neusiedlung in die Altstadt einbezogen werden. ihr Umfang läßt sich noch heute feststellen; sie umfaßt die Gebäude zwischen der Entenweid- und der unteren Heppengasse einerseits und dem Ostmauerzug andrerseits. Für aufmerksame Beobachter sagt die auf dem Stadtplan aus dem 19. Jahrhundert deutlich sichtbare Ausbiegung der Ringmauer genug. Zu welcher Zeit der Ausbau erfolgte, läßt sich urkundlich leider nicht nachzuweisen. (Quelle: CHR, Bd. 1, S. 68)