Zeiler Baudenkmäler

Kreuzweg - XII. Station: Kreuzigung

Jesus stirbt am Kreuz

  • Kreuzweg XI. Station

    Die Kreuzigung mit Maria und Johannes

  • Kreuzweg XI. Station

    Das Kruzifix: Errichtet 1861, geweiht 1864

  • Kreuzweg XI. Station

    Maria und Johannes: erst 1878 errichtet

Hans Brech - 12. Station

Wie Ludwig Leisentritt nachgewiesen hat, stand schon Anfang des 18. Jahrhunderts ein Holzkreuz auf dem Berg, der damals "Altenbürg" und heute "Käppelesberg" genannt wird. Auch ein "Oratorium" (wohl eine kleine Kapelle oder ein überdachter Gebetsraum) gab es bereits. Außerdem existiert eine Rechnung, nach der das Kreuz mindestens einmal ersetzt wurde. Bereits Mitte des 18. Jahrhunderts gab es eine "Maria-Hilf-Kapelle" und die Anzahl der Wallfahrer wuchs mehr und mehr. Noch vor dem Bau des heutigen "Käppele" errichtete man 1861 bis 1878 die Kreuzigungsgruppe, die bei der Anlage des im Jahr 1880 eingeweihten Kreuzwegs als zwölfte Station integriert wurde.

Die Kreuzigungsgruppe setzt sich zusammen aus dem gekreuzigten Christus mit Maria und Jesu Lieblingsjünger Johannes an den Seiten. Alle drei Figuren stehen auf Inschriftsockeln. Der Stil ist neugotisch. Eine vor einigen Jahren angebrachte Dachkonstruktion schützt das wertvolle Denkmal vor weiterer Verwitterung.

Aus: Ludwig Leisentritt: Die Kreuzwegstationen – Ersatz für Pilgerreise ins heilige Land

Die 12. Station bildet die bereits 1864 errichtete Kreuzigungsgruppe mit den Assistenzfiguren Maria und Johannes. Als Besonderheit war am Fuß des Kreuzes ein kleines, in den Stein eingelassenes Holzkreuz mit der römischen Ziffer XII eingelassen. Dies – wenn es wieder ersetzt wird - soll symbolisch auf das Holz des Kreuzes hinweisen. Ursprünglich sollen auch die nun ersetzten Bekrönungskreuze auf den übrigen Stationen eine derartige Holzeinlage aufgewiesen haben.

Aus: Ludwig Leisentritt: Pilgerweg zum Zeiler Käppele

So wie auf dem Kreuzberg in der Rhön dürfte auch auf dem heutigen Kapellenberg ein weithin sichtbares Holzkreuz als religiöses Zeichen gestanden haben. ... In der Gotteshausrechnung (=Kirchenrechnung) 1723/24 ist unter den allgemeinen Ausgaben verbucht, daß der ortsansässigen Schlossermeister ... den Geldbetrag von 4 Pfund 6 Pfennig bezahlt bekam, um einen Opferstock "ahn daß Creütz auf der alten bürg Zu machen". Bereits im nachfolgenden Jahr 1724 verbuchte die Kirchenverwaltung als Einnahme an Geld aus diesem Opferstock die ungewöhnlich hohe Summe von 6 Gulden 6 Pfund 21 Pfennig mit dem Hinweis: "Zum heiligen Creütz ... auf der altenbürg geopfert worden".

Aus: Flurdenkmäler im Landkreis Haßberge (1968)

Werner F. Hoppe

Kreuzigungsgruppe westlich der Bergkapelle; Kreuz zwischen auf Sockeln mit neugotischen Ornamenten stehenden lebensgroßen Statuen von St. Maria und St. Johannes. Inschriften der Vorderseite (Südseite) von links nach rechts: "St. Maria", "Es ist vollbracht. Er starb für unsere Sünden", "St. Johannes". An der Nordseite, von links nach rechts: "Errichtet von Franziska Steininger v. Zeil 1878. Lieber Leser ich bitte Dich ein Vater unser bet für mich". Darüber im Kreuzsockel: "Von Gutthätern errichtet am 5. September 1864, Eingeweiht von Hwr. H. Stadtpfarrer Ebert 9. Ocktober 1864." - "Errichtet von Kaspar u. Marg. Scheubenbauer v. Zeil 1878. Schmerzhafte Mutter bitt für uns." Gutes Beispiel für eine formschöne, neugotische Kreuzigungsgruppe. (Quelle: Hoppe, Flurdenkmäler, S. 135)