Zeiler Baudenkmäler

Bischofsheim

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    "Altes Forsthaus"

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    Blick auf Bischofsheim vom "Hohen Haus"

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    Zweidler-Plan 1598

Hans Brech - Bischofsheim

Das abseits am Rand der Haßberge gelegene Dorf Bischofsheim ist ringsum von Wald umgeben. Die Böden sind relativ ertragsarm. Vorzeitliche Besiedlung ist nicht nachweisbar. Hermann Mauer konnte lediglich Überbleibsel von durchziehenden neolithischen Jägern oder Hirten finden.

Sicher dokumentiert ist der Ort erstmals im Jahr 1313. Hermann Mauer nahm an, dass die Gründung auch nicht viel älter ist. Der Name beweise eindeutig die aktive Gründung durch einen Bischof, und zwar des Bamberger Bischofs, wie aus späteren Urkunden eindeutig hervorgehe. Die ersten Siedler könnten in der schon lange bestehenden Exklave Zeil angeworben worden sein. Demgegenüber könnte (laut Alois Umlauf) es sich bei einem "Biscoffesheim", das im Jahr 779 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda genannt wird, durchaus um unser Bischofsheim handeln. Der Name bezöge sich dann wohl auf einen Ansbacher Klosterbischof aus dem 8. Jahrhundert. Siehe hierzu auch die unten erwähnte Festschrift.

Mitte des 14. Jahrhunderts wird erstmals das "Hohe Haus" als Sitz eines Dienstmannes des Bamberger Bischofs erwähnt. Von dort aus konnten, ganz nahe am Würzburger Territorium, die weiter unten gelegenen Bauernhäuser gesichert und bewacht werden. Die Abgaben der Bauern an die "hohen Herren" waren immens, bis sich die ausgebeuteten Landleute im Bauernkrieg wehrten, wobei viele Adelssitze zerstört und die Bewohner vertrieben wurden. So geschah es auch in Bischofsheim mit dem "Hohen Haus", das danach nie wieder aufgebaut wurde (im Gegensatz etwa zur nahe gelegenen Schmachtenburg). Nach der Niederlage der Bauern ließen sich die Lehnsherrn (dem weitverzweigten Geschlecht der Fuchs von Bimbach zugehörig) im neu errichteten Anwesen (heute Bischofsheim 21) nieder. Es dürfte sich bei diesem Gebäude ursprünglich um das "Bischofsheimer Schloss" handeln, das in Dokumenten mehrfach erwähnt und auch abgebildet ist (s. Bild 4). Da die Fuchsen sich frühzeitig dem neuen lutherischen Glauben zugewandt hatten, war fortan das Dorf "protestantisch". An Georg Christoph Fuchs (gest. 1591) erinnert heute noch eine Tafel am ehemaligen Rathaus.

Fortan wechselte Bischofsheim immer wieder die Herrschaft, teils evangelisch, teils katholisch und mit sehr gemischten und komplizierten Zuständigkeiten. Im 19. und 20. Jahrhundert war es die meiste Zeit eine selbständige Gemeinde innerhalb der jeweiligen bayerischen Verwaltungsstrukturen. 1968 wurde es dann auf eigenen Wunsch nach Zeil eingemeindet - als erster Ortsteil.

Eine ausführliche und fundierte Darstellung der Bischofsheimer Ortsgeschichte samt vieler Anekdoten und Bilder findet sich in der 2009 erschienenen Festschrift (76 S.) [Die Datei sollte wegen ihrer Größe - 6 MB - am besten heruntergeladen und auf dem Computer gespeichert werden (rechte Maustaste: "Speichern unter")]!