Auszüge aus: Eidloth, Volkmar: Stadtsanierung Zeil am Main

1. Naturraum und Lage

1.1 Topographische Lage

Zeil am Main liegt am Austritt des Maindurchbruchtales in das Haßfurter Becken, Teil der mainfränkischen Gäulandschaft. Im Kartenbild (K 1) wie im Luftbild (FD 2) hebt sich noch heute das Waldland der die Keuperstufe bildenden Haßberge und des Steigerwaldes deutlich von seinem Vorland und der Maintalaue ab. An der Südwestecke der Haßberge ist der Stufenrand durch Stirnbäche aufgelockert und in Sporne zerlegt. Zu ihnen zählt der Zeiler Kapellenberg, der mit einer Höhe von 366 m - gegenüber 224 m in der Talaue (Zeil am Main, Bahnhof) - besonders eindrucksvoll das Landschaftsbild prägt (FD 6). Zu seinen Füßen besetzt der Stadtkern von Zeil seinerseits den Endpunkt eines südostgerichteten Spornes, der innerhalb der mittelalterlichen Ummauerung um rund 15 m (236 m, Stadtpfarrkirche) ansteigt (FD 9). Er ist letztlich Ausläufer der Zeugenberggruppe der Hohen Wann (388 m) nordwestlich Zeils, die der subsequente Krumbach von der Schilfsandsteinplatte der Keuperschichtstufe abtrennt.

An den südexponierten Talhängen wird seit dem Hochmittelalter Wein angebaut, seit dem 13. Jahrhundert auch auf Terrassen. Die frühesten schriftlichen Nachrichten über den Weinbau um Zeil stammen aus der Mitte des 14. Jahrhunderts (Chronik I: 85 und WELTE 1934: 36). Das Urbar oder Salbuch des Amtes Schmachten von 1566 beschreibt einen dem Bamberger Fürstbischof gehörenden großen Weinberg an der Südflanke des Kapellenberges, in der Flurlage"Kleinert" (Chronik I: 39f mit Lageskizze). Um 1850 sind noch 17 Hektar - das entspricht einem Anteil von 2 Prozent - der landwirtschaftlichen Nutzfläche mit Wein bestanden (ARNOLD 1967: 33). Gegenwärtig umfaßt der Weinanbau noch etwa 4 Hektar der Zeiler Gemarkungsfläche. Den Rückgang dokumentieren zahlreiche Weinbergswüstungen besonders am Kapellenberg. Die noch weitgehend erhaltenen Terrassen mit ihren Stützmauern aus Bruchsteintrockenmauerwerk sind heute meist mit Obstbäumen bestanden (FD 65) .

1.2. Historische Verkehrslage

Mit dem Nebeneinander von Fluß, Straße und Bahn zeigt sich das Maindurchbruchstal als eine alte Leitlinie des Verkehrs. Die Lage am östlichen Talausgang einerseits und am nördlichen Talrand andererseits begünstigte die Entstehung einer Siedlung und verschaffte der Stadt im Lauf ihrer Geschichte gute Verkehrsanbindungen.

Die frühe und hervorragende Verkehrsbedeutung des Maines beweist wohl hinlänglich der bekannte Versuch Karl des Großen vom Jahr 793, Rhein und Main mittels eines Kanals mit der Donau zu verbinden. Während des gesamten Mittelalters war der Fluß die wichtigste Verkehrsader besonders für den Gütertransport zwischen Nürnberg und Frankfurt. "Das Würzburgische Geleitsverzeichnis von 1596 setzt wohl nicht zufällig den Main als erste Geleitsroute von Würzburg nach Bamberg" (SCHÄFER 1976: 165). Bis weit ins 19. Jahrhundert behinderten und verteuerten aber Mühlwehre einerseits, Versandung und Flußverwilderung andererseits den Schiffs- und Floßverkehr. Oberhalb Würzburgs betrug trotz zahlreicher Regulierungsmaßnahmen noch in den 1850er Jahren die durchgehende schiffbare Wassertiefe nicht einmal 60 cm (SCHÄFER 1979: 26). Der 1838-40 erfolgte 3400 m lange Flußdurchstich bei Zeil verlegte zwar das Mainbett rund einen Kilometer in Richtung Stadt (K 1), schnitt aber andererseits große Flurteile von der Siedlung ab. Schon 1841 wurde ein Fährbetrieb eingerichtet, die nächstgelegenen Brücken befanden sich aber erst in Eltmann und Haßfurt. Erst 1911 erhielt Zeil mit der Prinzregent-Luitpold-Brücke einen dauerhaften Flußübergang (LEISENTRITT 1983: 93ff.). Um die Verlandung der Altarme zu beschleunigen, mußten sie mit Korbweiden bepflanzt werden. Die Nachbargemeinde Sand verdankt dieser staatlichen Anordnung ihren Aufstieg zum wohlhabenden Korbmacherort in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (HEROLD 1964: 105).

 

Die alten Straßen waren Höhenstraßen, die die oft überschwemmten, sumpfigen Talgründe mieden. Mit dem Rennweg, der von Hallstadt kommend die Haßberge von Südosten nach Nordwesten quert, führt ein solch alter Höhenweg an Zeil in relativer Nähe vorbei (ABB 1). Schon im Hoch- und Spätmittelalter kann dann eine Straßenverbindung, die von Bamberg westwärts durch das Maintal nach Schweinfurt und weiter nach Würzburg zog, als gesichert gelten. "Nach dem Vertrag zwischen dem Würzburger und dem Bamberger Bischof vom Jahr 1466 endete das beiderseitige Geleit auf der nördlichen Maintalstraße jeweils an der 'Zitterbrücke' zwischen Oberhaid und Dörfleins" (SCHÄFER 1976: 77). In Zeil durchlief diese historische Verbindung die Lange Gasse, in der sich deswegen zahlreiche "gewerbetreibende Einwohner" niedergelassen hätten, wie die Gemeindeverwaltung Zeil in einer Eingabe an die Regierung des Untermainkreises am 12. Dezember 1838 bemerkte (SCHÄFER 1976: 342). Trotz starker Frequentierung wurde die alte Geleitsstraße, die der südlichen Paralleltrasse über Eltmann und Wonfurt stets überlegen blieb, im 18. Jahrhundert aber nicht zur Chaussee ausgebaut. Erste Verbesserungsmaßnahmen veranlaßte für den Amtssprengel des damaligen Landgerichts Zeil der zuständige Landrichter Kummer. So ließ er im Bereich der heutigen Friedhofstraße die Zeiler Ortsdurchfahrt mit Steinen des 1829 abgebrochenen Unteren Turms befestigen und die noch vorhandene Stützmauer (FD 29) aufführen (LEISENTRITT 1986: 7). 1839 verfügte die Regierung dann jedoch - gegen den Widerstand der Zeiler Stadtverwaltung - eine neue Trassenführung durch die Breite Gasse, heute Hauptstraße, statt der bisherigen durch die Lange Gasse. Die vorgeschriebene Mindestbreite einer "Vicinalstraße" - als solche war die neue Chaussee klassifiziert - hätte in der engen Langen Gasse den Abbruch mehrerer Häuser erfordert; die dafür fälligen Entschädigungskosten wollte man einsparen (SCHÄFER 1976: 351).

1852 wurde der Zeiler Bahnhof der Ludwigs-West-Bahn von Bamberg über Würzburg zur bayerischen Staatsgrenze eröffnet. Das Stationsgebäude ist Baudenkmal. Der im Schnitt 2 bis 3 m hohe schnurgerade Bahndamm, der zugleich als Hochwasserschutzdamm diente, schnitt von der 4836 Morgen großen Gemarkung Zeils erneut ein Drittel ab (vgl. K 3 und K 4). Statt ehedem 8 Flurwegen führten nun nur noch 2 Bahnübergänge in den abgetrennten Flurteil (SCHÄFER 1979: 161). Aufgegeben werden mußte auch der alte Schießanger der Zeiler Schützengesellschaft (K 3), da sich die Bahnlinie genau im Schußfeld der Anlage befand (LEISENTRITT 1986: 10).

Machtverhältnisse um 1300 (Eltmann und Haßfurt würzburgisch, Zeil bambergisch, Königsberg hennebergisch)

1.3 Natürliche Baumaterialien

Neben dem Holz der umliegenden Wälder stand als natürlicher Baustoff in Zeil vor allem Sandstein zur Verfügung. Den geologischen Untergrund der Stadt und ihrer unmittelbaren Umgebung bildet vornehmlich der mittlere Keuper. Innerhalb seines stratigraphischen Aufbaus waren besonders die beiden Leithorizonte des Schilfsandstein (Grüner Mainsandstein) und des Unteren Seminonotensandstein (Weißer Mainsandstein) wirtschaftlich von Bedeutung (vgl. RUTTE 1957: 77). Der Abbau der gut zu bearbeitenden Schilfsandsteinschichten am Fuß der nahen Stufenhänge erfolgte zweifellos bereits in mittelalterlicher Zeit, auch wenn schriftliche Quellen über das Zeiler Steinhauergewerbe erst aus dem 17. Jahrhundert vorl iegen (Chronik I I: 82ff.). "Die Steinbrüche zu Zeyll und Bischofsheim geben Thür- und Fensterstöcke, Mühl- und Schleifsteine, Quader und Platten. Die Schleifsteine werden häufig nach Nürnberg gesandt" berichtet Johann Baptist ROPPELT 1801 (147) in seiner historisch-topographischen Beschreibung des Hochstifts Bamberg. Die Lage der Zeiler Steinbrüche um 1900 und die Namen ihrer Betreiber zeigt ABB 2. Bis heute kennzeichnet der große Bruch am Südhang des Kapellenberges (FD 64) mit dem Rot der aufgeschlossenen Lehrbergschichten die Zeiler Altstadtsilhouette (FD 3). Außer der Gewinnung von Baumaterial erlaubten die Schilfsandsteinschichten die Anlage von Kellern zur Lagerung bauerlicher Produkte. Eine typische Kellerstraße, deren rundbogige Eingänge meist um die Mitte des 19. Jahrunderts bezeichnet sind, hat sich am Fuß des Kapellenberges erhalten (FD 68) .

Der historische Baubestand Zeils vor etwa 1850 weist abgesehen von einigen wichtigen öffentlichen Bauten und wenigen palaisartigen Barockhäusern - in der Regel Fachwerkkonstruktionen über einem massiven Erdgeschoß auf. Sandstein fand als Fenster- und Türgewände sowie als Eckquaderung Verwendung. Erst ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden zunehmend auch Gebäude mit Sichtquadermauerwerk, weniger jedoch im ummauerten Stadtkern als in den Stadterweiterungsquartieren. Bis zur Jahrhundertwende waren mit Ausnahme von Scheunen und anderen Nebengebäuden nahezu alle Zeiler Fachwerkbauten verputzt. Die erste Fachwerkfreilegung nahm 1905 der Apotheker Karl Theodor Speth an seinem Anwesen Obere Torstraße 4 (FD 128) vor. Bis 1933 folgten ihr 23 weitere Freilegungen (LEISENTRITT 1983: 10), teils auch rein konstruktiven Fachwerks, das nie auf Sichtigkeit angelegt war (FD 62). Inzwischen sind nur noch wenige verputzte Fachwerkhäuser erhalten. Da die meist im 18. Jahrhundert vorgenommene Verputzung in der Regel mit Umbauten verbunden war, die auch in das Fachwerkgefüge eingriffen – z.B. Fenstervergrößerungen -, sollte auf weitere Freilegungen verzichtet werden.

Als traditionelles Material zur Dachdeckung wurden Ziegel verwendet. In Zeil herrschen Falz- und Krempziegel in naturroten Tönen vor. Einige, meist aufwendiger gestaltete Gebäude besitzen eine Biberschwanz-Deckung. Historisches Ziegelmaterial findet sich allerdings nur noch vereinzelt, statt dessen sind öfters auch Dachsteine anzutreffen. Allein Pfarrkirche und Stadtturm besitzen eine Schieferdeckung.

 

2. Stadtgeschichte

Zeil liegt im Grenzsaum "zwischen den altbesiedelten offenen Gäulandschaften Mainfrankens und den spätbesiedelten Waldlandschaften von Steigerwald und Haßbergen" (HEROLD 1964: 85). Auf den Gäuflächen finden sich dementsprechend große Haufendörfer inmitten von Gewannfluren, in den Haßbergen herrschen dagegen Weiler und Reihendörfer mit Block- und Hufenfluren vor. Dazwischen zieht sich entlang der Keuperstufe ein Streifen kleinbäuerlichen Gebietes hin, "dessen Sozialstruktur durch die zahlreichen Kleinstädte und Märkte, durch den ehemaligen Weinbau und durch die früher weitverbreitete Steinbrucharbeit, sowie die noch heute anzutreffenden besonderen Erwerbsarten geprägt wurde" (HEROLD 1964: 85).

1142 wird Zeil erstmals urkundlich als im Besitz der Bamberger Bischöfe erwähnt. Keimzelle der Siedlung war wohl der frühmittelalterliche landwirtschaftliche Großhof "Zilin" an der Wende vom 10. zum 11. Jahrhundert. Der Ortsname läßt sich am überzeugendsten vom althochdeutschen "zila" herleiten, was "Zeile, Reihe" bedeutet, wie sie wohl hier ehemals die Häuser der Siedlung bildeten (REITZENSTEIN 1986: 417). Im frühen 11. Jahrhundert erwirbt Kaiser Heinrich II. von Bamberg die "curtis Zilin" von den Schweinfurter Markgrafen, um seine kirchlichen Neugründungen im Regnitz-Main-Gebiet mit Besitzungen auszustatten (Chronik I: 26). Nach MAUER soll der Zusatz "curtis" auf eine fürstliche Hofhaltung oder Pfalz hindeuten (Chronik I: 26).

Neben dem Siedlungskern in der Niederung wird schon vor 1250 auf dem Kapellenberg eine Burg nachgewiesen. Noch 1348 wird der Kapellenberg "mons zeil" genannt (Chronik I: 30) und noch im 19. Jahrhundert trägt seine Nordflanke den Flurnamen "Alte Burg" (vgl. K 3) .

1132 erscheint zum ersten Mal urkundlich ein Ministeriale des Bamberger Bischofs, der dessen Interessen in dem von würzburgischem Territorium umschlossenen Zeil wahrnehmen soll (vgl ABB 1). Er nennt sich "friedrich de zile" (Chronik I: 31). Die Einsetzung dieses Vertrauensmanns muß vor dem Hintergrund der Konkurrenz mit Würzburg gesehen werden. Das dortige Hochstift hatte bei Gründung des Bistums Bamberg darauf gepocht, weiterhin das Besetzungsrecht des Geistlichen zu bestellen. Auch die Erhebung des Kirchenzehnts blieb bei Würzburg (Chronik I: 37). Die politische und wirtschaftliche Bedeutung der bambergischen Exklave Zeil inmitten Würzburger Gebietes manifestierte sich nicht zuletzt durch ein Bischof Otto I. gehörendes "Wohnhaus" in Zeil, das für 1142 bezeugt ist (Chronik I: 31). Unter Bischof Otto II. wird ein wohl kleinerer Teil der Siedlung an das von ihm gegründete Benediktinerkloster Michelfeld in der Oberpfalz abgegeben (Chronik I: 35). Damit ist die Herrschaftskonstellation ausgebildet, die Zeil bis zur Säkularisation prägen wird: Die Geistlichkeit wird vom Hochstift Würzburg bestellt, die bäuerlichen Lehensanwesen teilen das Kloster Michelfeld und das Hochstift Bamberg unter sich auf. Das Bistum Bamberg setzt einen Amtskastner ein, die Bendiktinerabtei Michelfeld wird in der Siedlung ebenfalls über ein Anwesen verfügen. Zumindest besitzt es 1361 eine Kelter in Zeil (Chronik I: 49).

1383 wird Zeil erstmals als Stadt bezeichnet. König Wenzel von Böhmen setzte zu diesem Zeitpunkt seinen Kanzler, den Bamberger Bischof Lamprecht von Prun, mit einer Urkunde in "Nutz und Gewere von Czeil Burk und Stat" (BOSL 1965: 846). Vorsichtig geschätzt mag die Einwohnerzahl der Stadt etwa 250 betragen haben (Chronik I: 45). Bischof Lamprecht von Prun war es auch, der 1379 in einem Schreiben an die "Bürger" von Zeil die Erlaubnis zum Bau einer Wehrmauer um die Siedlung gab. Dies sollte den Bürgern mehr Sicherheit geben und den Zuzug neuer Siedler fördern (Chronik I: 60). Die Fertigstellung der Wehrmauer zog sich dann bis ins beginnende 15. Jahrhundert hin.

1397 werden der Stadt auf Drängen des Bischofs durch König Wenzel drei Jahrmärkte verliehen und 1447 gibt Fürstbischof Antonius ein Privilegium für sechs Jahr- und Viehmärkte (HÖHL 1962: 36). In diese Zeit fällt wohl auch der Bau des Rathauses am Marktplatz. Weitere städtische Bauvorhaben im 15. Jahrhundert sind die Beinhauskapelle St. Anna im Kirchhof und die Heilig-Kreuz-Kapelle im neu angelegten Friedhof.

1415 gewährt Bischof Albrecht von Wertheim dem damaligen Kastner Klaus Getzendorfer die Befreiung seines Lehens von "Steuer Bethe und Fron unbeschadet der Nutzung von Wun und Weide der Gemeine zu Zeil" (Chronik I: 70). Das Anwesen wird von nun an "Freyung" oder "Freihof" genannt, darf jedoch nicht als dauerhaftes Asyl für Strafverfolgte interpretiert werden. "Es hat jedoch den Anschein, als ob für die Zeiler Freiung ein Vorzug Gültigkeit gehabt hätte, welcher den Immunitäten in Bamberg eigen war. Dort besaß kein weltlicher Richter das Recht der Ausübung seines Amtes; Entgegennahmen von Klagen, Vorladungen, Verhör und Verhaftung sowie ein Urteil durften nur eigens von den Immunitätsherren Beauftragte vollziehen. In den Zeiler Freihof durfte „... kein Vertreter der örtlichen, der Stadtgerichtsbarkeit, eindringen" (Chronik I: 72).

Die großen geschichtlichen Vorgänge des 16. Jahrhunderts gingen auch an Zeil nicht spurlos vorüber. Am Bauernaufstand, der 1525 in Süddeutschland ausbricht, beteiligen sich die Zeiler im Vergleich zu anderen Städten nur unwesentlich. Allein der Beschwerdebrief eines Zeiler Bürgers an den Bischof zu Bamberg mahnt maßvoll Mißstände ein (Chronik I: 111). Des weiteren nehmen die Zeiler Bürger in "unblutiger Weise" (Chronik I: 114) die Burg Schmachtenberg ein, gewähren allerdings dem dort sitzenden Amtmann zuvor, seinen Besitz nach Bamberg zu retten. Zerstörungen in der Stadt während des Bauernkrieges sind eher unwahrscheinlich, Brandschatzungen nicht bekannt. Allerdings hatte Zeil nach Ende der Aufstände die nicht unbeträchtliche Geldstrafe von 1000 Gulden zu entrichten (Chronik I: 116). Auch in den Auseinandersetzungen mit dem Ansbacher Markgrafen Albrecht Alcibiades ab 1552 blieb Zeil von Zerstörungen verschont (Chronik I: 125).

Negative Schlagzeilen schrieb die Stadt in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts als Zentrum der Hexenverfolgung im Bistum Bamberg. Die Zahl der Opfer 1616-31 in Zeil muß vage auf mehrere Hundert angesetzt werden. Der Tagebuch-Bericht des damaligen Bürgermeisters Hans Langhans gibt eindrucksvoll Auskunft über die Willkürlichkeit des Vorgehens gegenüber den vermeintlich Schuldigen. 1628 starb er selbst, 35 Jahre alt, der Hexerei bezichtigt auf dem Scheiterhaufen (Chronik I: 166). Erst die Besetzung Zeils durch die Schweden unter dem Obristen und Statthalter Claus Hasver setzt dem sinnlosen Morden ein Ende. 1631 hatten die Schweden die Stadt erobert und dabei das östliche Stadttor sowie die westliche Bebauung des Marktplatzes niedergebrannt. Nur langsam erholte sich der Ort von den Entbehrungen des 30-jährigen Krieges. Vor allem der wiederauflebende Sandsteinabbau verhilft Zeil zu bescheidenem Reichtum. 1699 wird das zerstörte Untere Tor wiederhergestellt, 1713f. kann die Pfarrkirche ein neues Langhaus erhalten. Um 1700 läßt Bischof Lothar Franz von Schönborn an der Stelle des alten Kastenhofes an der Oberen Torstraße ein Jagdschloß in Art einer Dreiflügelanlage errichten. Mitte des 18. Jahrhunderts beträgt die Einwohnerzahl grob 1000 Personen, etwa 250 Familien (Chronik I: 277).

Die kriegerischen Auseinandersetzungen in Mitteleuropa 1m Gefolge der Französischen Revolution hatten wiederum bescheidene Konsequenzen für das Landstädtchen Zeil. 1796 besetzen französischen Truppen den Ort. Zum Quartierlager wird Zeil in der Folgezeit noch öfter: den Sansculotten folgen napoleonische Truppen und schließlich österreichisch-­russische Einheiten (Chronik II: 9ff.). 1803 gelangt Zeil, das zu diesem Zeitpunkt rund 1000 Einwohner hat, wie alle hochstiftischen Städte unter bayerische Landeshoheit, 1805 wird das Gebiet des früheren Hochstifts wieder von Bayern abgetrennt und dem österreichischen Herzog Ferdinand von Salzburg-Toskana übergeben. Erst 1814 kommt es endgültig an Wittelsbach (Chronik II: 27). Durch Erlaß einer "Gemeindeordnung" wird es den bayerischen Orten nach den Befreiungskriegen freigestellt, ob sie "durch Wahl und Besoldung eines Magistrats" Stadt bleiben, oder durch einen Landrichter verwaltete Landgemeinde werden wollen. Zeil entschließt sich wohl vor allem aus finanziellen Uberlegungen für letzteres (Chronik 11: 43). In Folge werden sämtliche Ämter in der Kreisstadt Haßfurt untergebracht, nur das Rentamt, das später als Finanzamt fortgeführt wird, verbleibt in Zeil (HÖHL 1962: 110ff.). Die Stadt wird wieder zum Marktflecken und dementsprechend gering fällt auch der Bevölkerungsanstieg aus. Mitte des 19. Jahrhunderts besitzt Zeil erst 1250 Einwohner, 5 sind Protestanten, 49 Juden, der Rest ist katholisch (Chronik I I: 52).

1852 erfolgt der Anschluß an die Ludwigs-West-Bahn (s.o.). 1864 eröffnet an der Scheuerngasse die Lumpensortiererei Nikolaus Mölter, der später am gleichen Ort eine Bandweberei angegliedert wird, bevor die Firma 1907 in die neue Bahnhofstraße verlegt wird (LEISENTRITT 1983: 58, 66) Ihr entlang sind nun auch die großen Betriebe des Zeiler Steingewerbes konzentriert. Das Steinhauerhandwerk entwickelt sich zur Steinmetzindustrie, die weit über Deutschland hinaus Aufträge für das Baugewerbe ausführte. Daneben wurden Schleif- und Poliersteine hergestellt, die wegen ihres gleichmäßigen Kornes selbst in Übersee gefragt waren (Chronik 11: 82ff.). 1885 wird an der Bahnlinie in der Sander Straße die mechanische Weberei der Erlangen-Bamberger-Baumwollindustrie, nachmalig ERBA, errichtet, die wenig später auch vier Wohnhäuser mit zusammen 30 Wohnungen für ihre Arbeiter erstellt (Chronik I I: 71f.). Die gleichzeitig aufblühende Kugellagerindustrie in Schweinfurt sicherte der Stadt zusätzliche Arbeitsplätze.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges, im April 1945, wird Zeil noch Ziel eines Phosphorbombenangriffs, bei dem zwar niemand getötet, die Altstadt in ihren östlichen Teilen aber nicht unerheblich zerstört wurde. Die unmittelbare Nachkriegszeit brachte durch zahlreiche Heimatvertriebene eine kräftige Steigerung der Einwohnerzahlen um rund 30 Prozent von 2473 Einwohnern 1939 auf 3531 im Jahr 1950 (ARNOLD 1967: 175). Die Ansiedlung der Zuckerfabrik Franken GmbH mit 300 Arbeitsplätzen 1959 und die Errichtung des Möbelwerkes Milewski KG 1965 beschleunigen die Entwicklung Zeils von der Ackerbürgerstadt zur Industriegemeinde. Von 1939 bis 1961 erhöht sich die Zahl der Einpendler von 178 auf 854, die der Auspendler von 198 auf 601 (ARNOLD 1967: 172).

3. Historische Stadtstruktur

3.1. Städtebauliche Entwicklung

Über die bauliche Gestalt des Siedlungskerns des 11./12. Jahrhunderts lassen sich keine Aussagen machen. Seine Lage wird im Bereich Oberes Tor, Marktplatz und Kaulberg (K 2) vermutet. Dabei sollen die Anwesen am Kaulberg, dem ehemaligen Johannisberg, dem Bischof gehört haben (Chronik I: 36). Erst das "Urbar B" Bischof Friedrichs von Hohenlohe aus dem Jahr 1348 laßt weitere Rückschlüsse auf die baulichen Verhältnisse in Zeil zu. Demnach gab es in Zeil 26 Huben und 40 Selden (Chronik I: 44). Über die Anlage der Siedlung könne aber weiterhin nur Vermutungen angestellt werden. Das Kloster Michelfeld mag seinen Wirtschaftshof im Bereich des heute noch bestehenden Probstenhofes gehabt haben, der Kastenhof des Hochstifts befand sich möglicherweise an der Stelle des nachmaligen fürstbischöflichen Jagdschlosses, dem heutigen Finanzamt. Einzig die Kirche kann genau lokalisiert werden. Umgeben vom Kirchhof und einer hohen Kirchhofmauer, die im Notfall auch Verteidigungsfunktionen zu übernehmen vermochte, bestand sie wohl schon zu Ende des 13. Jahrhun­derts innerhalb des Siedlungskerns (BOSL 1961: 846)

Im gegenwartigen Stadtgrundriß immer noch deutlich ablesbar ist dann der durch den Stadtmauerbau ab 1379 festgelegte schildförmige Stadtumriß. Zwei Stadttore im Nordwesten und Osten kennzeichnen den Verlauf der alten Hauptdurchgangsachse von der Oberen Torstraße über den zentralen Marktplatz durch die Lange Gasse. Die nach Süden abzweigende Breite Gasse, die jetzige Hauptstraße, endet am sogenannten "Gänsetor" praktisch als Sackgasse ebenso wie die Speiersgasse, die über den Kaulberg vom Marktplatz nach Osten führt und gleichfalls an ihrem Ende nur eine Fußgängerpforte aufzuweisen hat. Im Norden war der Stadtmauer ein Trockengraben vorgelagert, an der Südwestflanke verstärkte ein Wassergraben das Befestigungssystem. Im Osten verlief der Mauerzug zunächst wohl im Zuge der Entenweidgasse und Unteren Heppengasse (Chronik I: 66).

Eine Bevölkerungszunahme Mitte des 15. Jahrhunderts macht dann vermutlich die Erweiterung in das sumpfige Gelände zur Altach hin notwendig. Die erforderlichen Bodenaufschüttungen ermöglichen gleichzeitig die Vertiefung und Verbreiterung des nördlichen Trockengrabens; der bestehende östliche Mauerzug wird abgetragen und das Material zum Aufbau der nach Osten verschobenen Befestigung verwendet (Chronik I: 68). Ein wohl zuverlässiges wenn auch wenig aussagefähiges Bild vom Aussehen der Stadt im 16. Jahrhundert vermitteln zwei Kartendarstellungen, die auch Zeil darstellen: die jüngere fertigte 1598 der bambergische Landmesser Peter Zweidler an, die andere nach 1552 ein unbekannter Hofmaler (JAKOB 1961) Einen weiteren Hinweis auf eine Bevölkerungszunahme gibt die Anlage eines neuen Friedhofs und der Heilig-Kreuz-Kapelle im Osten vor der Stadt (FD 30). Der bestehende Kirchhof an der Pfarrkirche reichte offenbar nicht mehr aus. Vor allem nach dem 30-jährigen Krieg wird der Heilig-Kreuz-Friedhof zur Keimzelle für die sogenannte "Obere Vorstadt" mit den Scheuerngassen.

Nach dem Vorbild der Residenzstadt Bamberg wird auch der Amtssitz Zeil im 18. Jahrhundert entsprechend den städtebaulichen Idealen des Barock umgestaltet. Das bedeutete vor allem eine Vereinheitlichung durch Verputzen der zahlreichen Fachwerkfassaden. Zu tiefgreifenderen Umgestaltungen des vorhandenen Raumgefüges und der bestehenden Bausubstanz kam es indes nicht. Allein in der Oberen Torstraße deutet sich eine Systematisierung der Baufluchten im Sinn barocker Stadtbaukunst an (FD 121-122), ausgelöst im wesentlichen durch die Neubauten des fürstbischöflichen Jagdschlosses und des Michelfelder Klosterhofes um 1700. Schon bei der Eroberung durch die Schweden war die Westseite des Marktplatzes abgebrannt und neu errichtet worden (Chronik I: 194). Mit dem Neubau des Langhauses von St. Michael 1713f. wird der Kirchhof aufgelassen und der Marktplatz nach Norden erweitert (Chronik I: 247). Einer Liste aus den Bürgerratsprotokollen zwischen 1740 und 1750 zufolge gibt es in Zeil um diese Zeit 81 doppel- und 106 einschlötige Häuser, letztere vornehmlich in der Vorstadt (Chronik I: 276f).

1810 zählt Zeil 209 Wohnhäuser, 1865 beinhaltet das städtische Grundstücksverzeichnis erst 226 Hausnummern (LEISENTRITT 1986: 11). Im gleichen Zeitraum beginnt die Niederlegung der Stadtmauer: 1829 wird der Untere Torturm abgebrochen (LEISENTRITT 1986: 6); ab 1824 erfolgt die Aufweitung des ehemaligen Gänsetores (LEISENTRITT 1986: 8), sodaß die alte Breite Gasse zur neuen Hauptstraße werden kann. Mit dem Bahnanschluß entsteht als Verlängerung die Bamberger Straße, deren Bebauung 1877 beginnt (LEISENTRITT 1986: 15). Trotz tiefgreifender jüngerer Veränderungen wird das Bild dieser Ausfallstraße immer noch von den großen sandtsteinernen Fabrikantenvillen der großen Steinhauerbetriebe der zweiten Halfte des 19. Jahrhunderts geprägt. Zur gleichen Zeit wird die Hauptstraße innerhalb der Ummauerung zur Geschäftstraße umgestaltet. Fassadenänderungen und auffällige Neubauten (FD 59) dokumentieren dies bis heute. Diese Maßnahmen dehnen sich auch in die abzweigende Entenweidgasse aus und führen partiell zu einer Überbauung der Stadtmauer (FD 25). Am Bachrahm, dem Altachufer entstehen ab 1800 vor allem in Nähe der Flußübergänge Kleinbürger- und Taglöhnerhäuser, die vielfach schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgestockt werden (LEISENTRITI 1983: 115).

Ansonsten bleibt der überlieferte Altstadtkern von den städtebaulichen Entwicklungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts weitgehend unberührt (vgl. K3 und K4). Dafür erhielt die Stadt mit dem Neubau der Wallfahrtskapelle auf dem Kapellenberg 1894 ein neues, die ganze Stadtanlage dominierendes Wahrzeichen (FD 8). Durch Stiftungen Zeiler Bürger und Familien konnten schon 1874-85 die Kreuzwegstationen auf dem Weg zur Bergkapelle erneuert werden (FD 66), eine ältere Station wohl des 18. Jahrhunderts wurde integriert (Chronik I I: 100).

Nachdem schon in den 1870er Jahren Bürger widerrechtlich einen Mauerdurchbruch oberhalb des Kaulberggässchens geschaffen hatten, kaufte die Stadt 1913 inzwischen private Grundstücke im einstigen Stadtgraben, um eine Verbindung zwischen der Zinkengasse (FD 167) und dem Morethweg (FD 112) herstellen zu können (LEISENTRITT 1986: 15). Damit begann die bis heute andauernde flächenextensive Stadterweiterung Zeils nach Norden (vgl. PD 1). "Zwischen 1878 und 1900 entstanden in Zeil 23 neue Wohnhäuser... Insgesamt waren in diesem Zeitraum 178 Bauvorhaben zur Genehmigung angestanden, wovon sich jedoch 155 auf Umbauten, Nebengebäude, Scheunen, Ställe, Werkstätten oder Backhäuser bezogen. Eine weitere Steigerung der Bautätigkeit setzte zwischen 1900 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 ein. In diesem Zeitraum entstanden bereits 30 neue Wohngebäude... Während einige hundert Jahre lang die Zahl der Wohnhäuser in Zeil nahezu konstant blieb, vervierfachte sich der Bestand allein zwischen 1868 und 1968 von 230 auf 864" (LEISENTRITT 1983: 15). 1909 bereits hatte der Stadtrat das Baugebiet "Grabengärten" zwischen südwestlicher Stadtmauer und Bahnlinie projektiert; 1924 wies er das Areal als Baugelände aus. 1932 umfaßte diese erste umfangreichere Siedlung außerhalb der mittelalterlichen Stadtfläche schon 50 Häuser (vgl. K 3 und K 4 und FD 10 ) ( LEISENTRITT 1983: 18).

Die Kriegszerstörungen im April 1945 betrafen in der Hauptsache die südöstlichen Altstadtbereiche. Eine "leider sehr unpräzise und nicht ganz zuverlässige Kartierung (ABB 3) zeigt die umfangreichsten Schäden um die Entenweidgasse, am Bachrahm und in der Vorstadt. Etwa 70 Gebäude - Wohnhäuser, Scheunen, Ställe und Schuppen - waren mehr oder weniger betroffen davon (Chronik II: 186), 500000 RM soll allein der Gebäudeschaden betragen haben (Chronik II: 188).

1949 fing dann die Stadt mit der Erschließung von neuen Wohngebieten im Norden in der sogenannten "Haardt" an. 1950 wurde mit der Bebauung dort begonnen, bis Ende der 70er Jahre der Bebauungsplan mehrmals erweitert. Gerade diese Bautätigkeit blieb nicht ohne Folgen für das Erscheinungsbild der Altstadt (FD 4-5) .

Bebauung Zeils im 11. und 12. Jahrhundert:

Bebauung Zeils im 11./12. Jh.

 

Bebauung Zeils im 14. Jahrhundert:

Bebauung Zeils im 14. Jh.

Bebauung Zeils im 15. Jahrhundert:

Bebauung Zeils im 15. Jh.

Bebauung Zeils im 19. Jahrhundert:

Bebauung Zeils im 19. Jh.

3.2. Bebauungs- und Parzellenstruktur

Aufgrund der bescheidenen baulichen Eingriffe und der vergleichsweise geringen Kriegszerstörungen ist das Verhältnis von bebauter zu unbebauter Fläche in Zeil seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu unverändert (K 5). Innerhalb des Untersuchungsgebietes, das sich weitgehend mit dem mittelalterlichen Stadtareal deckt, hat sich die mit dem Liquidationsplan von 1848 (K 3) erstmals parzellenscharf faßbare Bebauungsstruktur der Altstadt fast vollständig erhalten. Klar hebt sich immer noch der durch unregelmäßigere Gebäudestellung und auffallend weite Freiflächen gekennzeichnete Siedlungskern um die Pfarrkirche vom übrigen ummauerten Stadtkern ab. Diesen prägen die Hauptdurchgangsstraße von Oberer Torstraße und Langer Gasse und die am zentralen Marktplatz abzweigenden breiten Nebenstraßen Speiersgasse und Breite Gasse, heute Hauptstraße, mit ihrer geschlossenen, vorwiegend traufständigen Bebauung. Nur wenige, schmale Stichstraßen zweigen von diesen ab und enden in der Regel an der Stadtmauer. Allein die die Speiersgasse und Lange Gasse verbindenden Heppengassen weisen eine eigenständige, fassadenbildende Bebauung auf.

Wirken die Hofstellen entlang der Langen Gasse beengt, so erlauben weit in die Tiefe reichende Grundstücke jeweils beiderseits von Speiersgasse und Hauptstraße die Bildung von zumindest auf drei, oft auf vier Seiten umbauten Hofanlagen. Durch die rückwärtigen, traufständigen Scheunen entsteht jeweils eine den Vordergebäuden an den Hauptstraßen parallele geschlossene Bauzeile, von der Stadtmauer nur durch eine schmale Gasse getrennt. Die zur östlichen Bebauung der Hauptstraße gehörige Scheuernzeile begleitete die Entenweidgasse und liefert so ein weiteres Indiz für einen möglichen Stadtmauerzug in diesem Bereich (FD).

Deutlich unregelmäßiger zeigt sich die Bebauungsstruktur in der Vorstadt. Hier sind auch die Veränderungen im Verhältnis von bebauter zu unbebauter Fläche innerhalb der letzten 120 Jahre umfangreicher als im übrigen Altstadtgebiet (K 5). Die Ursache dafür muß wohl bei den stärkeren Kriegsbeschädigungen in diesem Bereich gesucht werden. überraschend halten sich im ganzen Untersuchungsgebiet Verdichtungs- und Entkernungsphänomene aber weitgehend die Waage. Einen großen Verlust für die historische Stadtstruktur bedeuten vor allem der Abgang einiger großer Scheunen - z.B. hinter Marktplatz 9, Hauptstraße 11 und 13, Obere Scheuerngasse 3. Zum Teil ist dieser auf Kriegsschäden zurückzuführen. Zum anderen mag dabei der Übergang Zeils von einer Ackerbürgerstadt zum Industriestandort eine Rolle gespielt haben, der die landwirtschaftlichen Nebengebäude überflüssig werden ließ und so die vermeintliche Wohnumfeldverbesserung durch Freiflächenzugewinn förderte. Abgesehen von der Erweiterung der Brauerei in der Speiersgasse und der Umstrukturierungen an der Hauptstraße vor der Stadtmauer beschränken sich die baulichen Verdichtungen im wesentlichen auf Garagenbauten und ähnliche Nebenanlagen.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts nahezu unangetastet blieb auch das Parzellengefüge (vgl. K 3 und K 4). Zusammenlegungen waren gar nicht festzustellen. Nur in ganz wenigen Fällen kam es zu Grundstücksteilungen. Dabei wurden in der Regel überlange Grundstücke quergeteilt und die rückwartigen Scheunen gleichzeitig für eine Wohnnutzung umgestaltet. So geschehen beispielsweise bei Hauptstraße 15 oder Speiersgasse 13.

 

3.3. Historische Sozialstruktur

Um 1850 präsentiert sich Zeil eindeutig als Ackerbürgerstadt. 27,8% von insgesamt 263 Grundbesitzern sind laut Grundsteuerkataster Bauern (ARNOLD 1967: 71). Räumlich sind sie über die ganze Stadt verteilt. Konzentriert treten sie in der damaligen Breiten Gasse und in der Speiersgasse, sowie in der Scheuernvorstadt auf (K 6). In der Langen Gasse und ihren Verlängerungen fehlen sie fast vollständig. Dafür sind entlang dieser alten Durchgangsstraße beinahe alle Wirte anzutreffen.

Mit 47,5% stellen Mitte des 19. Jahrhunderts zwar die Handwerker und Gewerbetreibenden die größte Grundbesitzer­gruppe (ARNOLD 1967: 71). Allerdings verfügen auch sie in der Regel über landwirtschaftliche Nutzfläche, nicht selten von mehr als zwei Hektar (vgl. ABB 4). Die meisten besitzen wenigstens einen Weinberg, manche zusätzlich einen Hopfengarten; umgekehrt gehört zu einem Bauernhof fast immer auch ein kleiner Steinbruch. Insgesamt sind im damaligen Grund­- und Haussteuerkataster Zeils über 20 verschiedene Handwerksberufe genannt. Zahlenmäßig am stärksten vertreten sind dabei die Steinhauer. 1847 sind 36 Steinhauer in Zeil ansässig (ARNOLD 1967: 48), das ist ein Viertel aller Handwerker. Eine Konzentration in der räumlichen Verteilung der Steinhauer läßt sich allerdings nicht feststellen. Diese erfolgt erst im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts, als sich die meisten der zu Großbetrieben aufgestiegenen Unternehmen entlang der zum Bahnhof führenden Bamberger Straße niederlassen. Mitte des Jahrhunderts sind die Steinhauer noch über das ganze Stadtgebiet verstreut.

Anders die Weber, die zweitgrößte Handwerkergruppe in Zeil. Vereinzelt sind sie zwar auch in den Seitengassen der  ummauerten Altstadt nachzuweisen, in der Masse haben sie ihre Häuser und Werkstätten aber in der Vorstadt, wo zudem in größerer Anzahl andere Kleingewerbe - vor allem am Bachrahm - und die Taglöhner angesiedelt sind. Selbst die Taglöhner betreiben freilich nebenbei etwas Landwirtschaft und besitzen oft wenigstens einen kleinen Weinberg.

Unter den wenigen Händlern und Kaufleuten, die es gegen 1850 in der Stadt gibt, sind mehrere jüdische Einwohner. Juden sind in Zeil seit dem 14. Jahrhundert quellenmäßig faßbar. In den 1860/70er Jahren leben 11 jüdische Familien mit rund 70 Mitgliedern in Zeil (LEISENTRITT 1990: 42). Diese wohnten keineswegs, wie der Name vermuten läßt und die lokale Geschichtsschreibung annimmt (Chronik 11: 52), in der Judengasse, sondern im ganzen Stadtgebiet. Der Straßenname "Judengasse" taucht ohnehin erst 1861 erstmals auf und auch die Bezeichnung "Judenhof" für das Anwesen Speiersgasse 10 ist irreführend, kam das Haus doch erst 1845 in jüdischen Besitz.

Sozialstruktur um 1850: Sozialstruktur um 1850

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4. Historische Stadtgestalt

4.1. Bebauung

4.1.1. Gebäudetypen

Neben den in Lage, Material und Gestaltung dominierenden öffentlichen Bauten wie Stadtpfarrkirche, ehemaliges fürstbischöfliches Jagdschloß, Oberer Torturm (FD 7) prägen vor allem landwirtschaftliche Anwesen die historische Stadtgestalt (K 7). Diese lassen sich ihrem Grund- und Aufriß nach (vgl. auch die Karten bei HoHL 1962) grob in Ackerbürgerhöfe und Ackerbürgerhäuser unterteilen. Letztere bestehen meist nur aus Wohnstallhaus und paralleler oder mit gleicher Firstrichtung angeschlossener Scheune wie bei Speiersgasse 3 (FD 144) oder Hauptstraße 34 (FD 63). Für die Gehöfte ist dagegen eine größere Zahl an Nebengebäuden kennzeichnend, die sich um eine Hoffläche gruppieren. In der Regel bestehen sie aus einem Wohnspeicherhaus an der Straße, im rechten Winkel sich anschließenden Stallungen, Remisen und Holzlegen sowie der das Grundstück nach hinten abriegelnden querstehenden Scheuer. Dabei kann das Haupthaus giebelständig sein, so daß sich wie in der Scheuerngasse ein charakteristischer Wechsel von Wohnhausgiebeln und Hofein­fahrten ergibt (FD 116). In einzelnen Fällen werden solche Drei- oder Vierseithöfe auch durch rückwärtige Einfahrten erschlossen, z.B. bei Hauptstraße 10 (FD 47-50) Ganz auf den ummauerten Altstadtkern und dort vorwiegend auf Speiersgasse und Hauptstraße beschränkt sind die Hofanlagen mit einer Tordurchfahrt durch das traufständige Vorderhaus. Herausragende Beispiele für diesen Bautyp sind Speiersgasse 4 (FD 145-148) oder Hauptstraße 9 (FD 44-46) .
Auch den im Bereich Marktplatz und Obere Torstraße konzen­trierten Bürger- bzw. Handwerkerhäuser sind in der Regel ehedem landwirtschaftlich genutzte Nebengebäude zugeordnet. Dies entspricht den bereits zur historischen Sozialtopographie Zeils gemachten Aussagen. Gegenüber den früher rein landwirtschaftlich genutzten Anwesen sind hier beispielsweise die Scheuern allerdings deutlich geringer dimensioniert. Vor allem durch diese Nebengebäude unterscheidet sich der multifunktionale Gebäudetyp des Bürgerhauses, wie er über viele Jahrhunderte hinweg Bestand hatte, von dem seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufkommenden Typus des Wohnhauses. Im Untersuchungsgebiet markieren solche Wohnhäuser vor allem Kriegszerstörungen. Nicht wenige Wohnhäuser sind aus ehemaligen Scheunen entstanden oder ersetzen solche. Ein frühes Beispiel für den Umbau einer Scheune zum Wohnhaus liefert Obere Torstraße 2 (FD 125), ein jüngeres Beispiel ist An der Mauer 2 (FD 17).

Bestimmten Handwerken zuzuordnende Haustypen waren nicht zu ermitteln. So ließ sich im Untersuchungsgebiet, d.h. in der Altstadt in den Grenzen von etwa 1850, beispielsweise auch nicht der Typus eines Steinhauerhauses nachweisen (vgl. K 6 und K 7). Die belegbaren Weberhäuser (FD 27) wurden mangels erkennbarer baulicher Unterscheidungsmerkmale als Taglöhner­häuser kartiert (FD 119). Diese sind gewöhnlich nur einge­schossig, heute jedoch oft aufgestockt. Kleintierställe und bescheidene Scheuern besitzen auch sie. Besonders dicht ist ihre Verbreitung in der Vorstadt und am Bachrahm.
Eindeutig ist die Verteilung der ehemaligen Gasthöfe entlang der Achse Obere Torstraße, Lange Gasse und Friedhofsstraße. Dagegen häufen sich die Wohn-/Geschäftshäuser an der jüngeren Durchgangstrasse von Hauptstraße und Bamberger Straße.

 

4.1.2. Baualter

Im Kern stammen die ältesten Privatbauten Zeils noch aus dem späten 15. Jahrhundert (K 8). Bausubstanz des 16. und frühen 17. Jahrhunderts ist vor allem im Bereich des vermuteten ältesten Siedlungskerns anzutreffen, aber auch in der Langen Gasse und der Speiersgasse. In der Oberen Torstraße, der Hauptstraße und der übrigen Stadt innerhalb der Mauern herrschen Neubauten und Umgestaltungen vornehmlich des 18. Jahrhunderts vor. Damit unterscheidet sich die Kernstadt deutlich von der bis auf wenige Ausnahmen jüngeren Vorstadt und der größtenteils erst nach 1800 erfolgten Bebauung des Bachrahm.

Zahlen- sowie flächenmäßig relativ gering sind auch die Veränderungen des 19. Jahrhunderts im ummauerten Altstadtzentrum. Die Baualterskarte (K 8) bestätigt hier weitgehend die Karte der Bauentwicklung seit 1870 (K 5). Nur am westlichen Ende der Speiersgasse bzw. um den Kaulberg, in der Hauptstraße und am südlichen Ende der Entenweidgasse sind in größerem Umfang Um- und Neubaumaßnahmen des 19. Jahrunderts zu verzeichnen. An Kaulberg und Speiersgasse handelt es sich dabei um Wiederaufbaumaßnahmen nach einer der typischen Brandkatastrophen des 19. Jahrhunderts, von denen Zeil ansonsten aber verschont blieb (LEISENTRITT 1983: 104) In der Hauptstraße äußert sich erneut die Entwicklung von einer Seiten- und Sackgasse zur Hauptdurchgangsstraße, die sich auch in der Entenweidgasse auswirkte.

Grundsätzlich wurden allerdings nur Umbauten kartiert, wenn sich dadurch die Kubatur des Gebäudes wandelte bzw. wenn eine gewollte Änderung der Fassadengestaltung - vor etwa 1950 - erkennbar oder gar inschriftlich oder archivalisch zu belegen war. Innerer Ausbau und gängige Modernisierungsmaßnahmen, selbst Fassadenverkleidungen und Veränderungen der Fensterformate wurden nicht berücksichtigt, solange der Fortbestand des historischen Kernbaus zu vermuten war. So wurden im Baualtersplan beispielsweise der Ladeneinbau und die Fassadenänderung bei Lange Gasse 6 (FD 91-92) als zeittypische gestalterische Leistungen gekennzeichnet, einfallslose Verschalungen mit Eternitplatten etc. jedoch ignoriert (FD 62). Bei den als "nach 1945" kartierten Gebäuden handelt es sich dementsprechend fast ausschließlich um Neu­ bzw. Wiederaufbauten nach Zerstörung oder Beschädigung im Zweiten Weltkrieg (vgl. ABB 3).

Mit einer flächendeckenden Innenbegehung oder Baugefügeuntersuchung dürfte sich auf den gesamten Baubestand Zeils bezogen jedenfalls eher ein noch höheres Alter denn ein wesentlich späteres Baudatum nachweisen lassen.

Baualter

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4.2. Unbebaute Flächen

4.2.1. Straßenbelag

Bereits 1667 und 1679 werden in zwei Eintragungen in den Burger-Raths-Protokollen Pflaster-Reparaturen genannt. Die Bürgermeisteramtsrechnung von 1705 erwähnt eine alte und eine neue Pflastergasse (Chronik I: 289), ohne daß diese zu lokalisieren wären. 1719 und 1723 werden Pflasterer aus Bamberg damit betraut, die Straßen und Wege der Stadt mit den in den örtlichen Brüchen gewonnen Sandsteinmaterial zu befestigen. 1746 erfolgt die Verlegung von Platten in der Entenweidgasse (Chronik I: 272).

Von diesen Pflasterungen ist heute im Untersuchungsgebiet nichts mehr erkennbar (K 9). Einzig in der Speiersgasse ist unter der Schwarzdecke der Fahrbahn noch wertvolles originales Pflaster zu vermuten (FD 140-141). Die Randstreifen weisen ein zeilig verlegtes Großpflaster mit einem Gemenge aus heimischem Schilfsandstein und Granit auf. Die hier noch durchgängig erhaltene Muldengosse besteht vorwiegend aus Graniten (vgl. FD 154). Historisches Pflastermaterial, allerdings mit einem höheren Anteil an Basalt und zum Teil neu verlegt, findet sich auch in der Judengasse (FD 156). Schwierig zu datieren ist das seit dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts gebräuchliche Granit-Segmentbogen-Kleinpflaster. In Zeil dürfte es sich freilich - mit Ausnahme vielleicht des Greifengäßchens (FD 32,127) - um rezentes Pflaster handeln. Die fußgängerzonenartige Neupflasterung des Marktplatzes erfolgte 1968 (Cronik I: 28), die der Langen Gasse und Unteren Heppengasse erst vor kurzem.

Im übrigen sind nahezu alle öffentlichen Verkehrsflächen mit Schwarzdecken versiegelt. Auch untergeordnete Seitengassen wie das Adlergäßchen, die Altachuferwege und die Gassen entlang der Stadtmauer weisen eine "automobilgerechte" Oberfläche auf. Selbst reine Fußwegverbindungen, z.B. der Kirchhof (FD 74-76) oder der Weg vor der Stadtmauer (FD 14) entlang der Grabengärten sind geteert. Die vormals unter anderem durch einen unterschiedlichen Befestigungsgrad zum Ausdruck gebrachte Hierarchie im Straßennetz ist nicht mehr nachvollziehbar.

 

4.2.2. Stadtgrün

Trotz der hohen baulichen Dichte weist die Altstadt von Zeil einen reichen Grünbestand auf (K 10). In der Hauptsache wird er freilich durch private Grünflachen gebildet, wahrend öffentliches Grün weitgehend fehlt. Das ist für eine Acker­bürgerstadt dieser Größe allerdings nicht ungewöhnlich. Die umgebende Landschaft war noch bis in die Nachkriegszeit für jeden Altstadtbewohner in kürzester Zeit mühelos zu erreichen. Außerdem besaß ein Hauseigentümer in der Regel neben einem Zier- und/oder Gemüsegarten beim Haus (FD 49,119) einen Kleingarten im ehemaligen Grabengelände vor der Stadtmauer (FD 12,14). Dieses "grüne Band" um die Altstadt ist in Zeil bislang in eindrucksvoller Weise unangetastet geblieben. In besonderem Maße stadtbildprägend ist dabei die kurz nach 1800 entstandene Kleingartenanlage der Grabengärten mit ihrer auffälligen Parzellierung (FD 3,7­8).

Eine kleine, promenadenartige Grünanlage findet sich vor der östlichen Stadtmauer bei der Fußgangerpforte am Ende der Speiersgasse (FD 20). Zumindest halböffentlichen Charakter hat auch die rekonstruierte historische Gartenanlage am ehemaligen Jagdschloß (FD 137).

Einzelbäume sind im mittelalterlichen Straßenraum in der Regel nicht vorhanden. Sie wirken höchstens über die Zaune oder Mauern der Hausgarten hinweg in den öffentlichen Stadtraum und gestalten so das Stadtbild mit. In Zeil ist dieses historische Verteilungsmuster noch gewahrt. Ausnahmen stellen nur die gestalterisch zwar ungemein reizvollen aber wohl rezenten Baumpflanzungen an der Ostseite des Marktplat­zes (FD 102) und die Baumreihen entlang der Altach dar (FD 18-19). Jüngste Pflanzaktionen, wie z.B. vor dem ehemaligen Gasthaus "Deutsche Eiche" in der langen Gasse widersprechen dem historischen Befund.

Charakteristisch für das Zeiler Stadtbild sind die umfangreichen Fassadenbegrünungen. Besonders die Hauptstraßen der ummauerten Altstadt, beispielsweise die Speiersgasse (FD 141), verdanken ihnen ihr charkteristisches Erscheinungsbild. In der Hauptstraße ist das jeweils auf die südexponierten Straßenwände beschränkte Fassadengrün infolge der Hohen Verkehrsbelastung abgegangen.

 

LITERATUR

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